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Wie rede ich mit einer depressiven Person?

Grundsätzlich: Sprechen Sie über Ihre eigenen Gefühle und Eindrücke. Bagatellisieren Sie nicht und versuchen Sie nicht, ihr etwas auszureden.

Was sollte ich sagen?

  • Wir werden es zusammen schaffen.
  • Ich bin für dich da.
  • Wenn ich etwas für dich tun kann, sag es mir bitte. (z.B. sich um das Baby kümmern, ihr ein warmes Bad einlaufen lassen, ihre Lieblingsmusik auflegen)
  • Es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Das fühlt sich sicher schlimm an.
  • Ich liebe dich sehr.
  • Das Baby liebt dich sehr.
  • Es wird vorbeigehen.
  • Du wirst gesund werden (Wenn es ihr besser geht, weisen Sie sie auf konkrete Zeichen hin, z.B., dass sie wieder lächelt, geduldiger ist, mit Freundinnen ausgeht)
  • Ich finde, du machst das super. (Erwähnen Sie konkrete Beispiele)
  • Ich finde, du bist eine tolle Mutter. (Erwähnen Sie konkrete Beispiele, z.B. ich finde es schön, wie du das Baby anlächelst)
  • Du kannst nichts für deine Krankheit. Wenn ich krank wäre, würdest du mir auch keine Vorwürfe machen.

Was sollte ich NICHT sagen?

  • Aber man merkt dir ja gar nichts an, du machst das so gut. (damit fühlt sie sich unverstanden)
  • Schau doch mal XY an. Sie hat es viel schwerer als du und beklagt sich auch nicht. (damit schicken Sie ihr angeschlagenes Selbstbewusstsein erst recht in den Keller)
  • Denk doch nur mal dran, was du alles hast, um glücklich zu sein. (das weiss sie schon – ihre Schuldgefühle verstärken sich, wenn man sie darauf hinweist)
  • Entspann dich doch einfach. (bewirkt in der Regel das Gegenteil)
  • Hör doch endlich damit auf. (das hätte sie schon lange getan, wenn sie könnte)
  • Denk einfach positiv. (es liegt in der Natur der Krankheit, dass man das Positive nicht mehr sehen kann)
  • Klar geht es dir schlecht, wenn du den ganzen Tag im Bett liegst. Du musst nur ..., dann geht es dir besser. (wenn es ein Patentrezept gegen diese Krankheit gäbe, müsste es schon längst weit herum bekannt sein)
  • Komm schon, du musst nur wollen! (Depressive können nicht wollen und eine solche Aufforderung macht ihnen ihren Zustand nur schmerzlicher bewusst)
  • Nun reiss dich doch mal zusammen. (Dadurch verstärken sich nur die Schuldgefühle)
  • Ach komm, so schlimm kann es doch nicht sein. (Dadurch verlieren Sie ihr Vertrauen)
  • Mach dir nichts draus, wir haben alle mal unsere Krisen. (Allgemeinsätze führen nur dazu, dass sie sich unverstanden fühlt)
  • Wenn wir mehr Sex hätten, hätten wir keine Probleme. (ein garantierter Killersatz für Ihre Beziehung)

Ein Trost für Betroffene und ein wunderbarer Weg für Angehörige und Freunde ins Gespräch zum Thema Depression zu kommen, bietet das Buch „I had a black dog“ sowie „Living with a black dog“ von Matthew Johnstone; auch auf Deutsch erhältlich.
Das Buch gibt es auch als Kurzvideo bei Youtube.