Wir verwenden Cookies und Analysesoftware, um unsere Website möglichst benutzerfreundlich zu gestalten. Wenn Sie fortfahren, stimmen Sie der Verwendung dieser Services zu.

logo ppd

 

Tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus

Nehmen Sie Kontakt zu anderen Betroffenen auf – über 13'000 Frauen in der Schweiz sind in der selben Situation wie Sie. Es gibt einige Selbsthilfegruppen speziell zum Thema Postpartale/Postnatale Depression. Eine Übersicht nach Region finden Sie auf unserer Webseite. Auch bei der Selbsthilfe Schweiz können Sie alle aktuellen Gruppen recherchieren.

Wir vermitteln Ihnen ausserdem eine Patin, die sich bereit erklärt hat, ihre persönlichen Erfahrungen mit der Krankheit an andere weiterzugeben (Patenschaft). In unserem Patinnen-Pool befinden sich aktuell über 50 Frauen in verschiedenen Deutschschweizer Regionen. Sie können sich mit Ihrer Patinen per E-Mail, Telefon oder auch an einem persönlichen Treffen austauschen.



Zeigen Sie Ihre Gefühle

Versuchen Sie nicht, eine glückliche Fassade aufrecht zu erhalten. Das kostet sehr viel Kraft, die Sie anderswo besser gebrauchen können.

  • Reden Sie mit vertrauten Menschen offen über ihre negativen Gefühle. Schon möglich, dass Sie die eine oder andere negative Reaktion bekommen werden. Aber Sie werden erstaunt sein, wie viele Menschen Ihre Offenheit schätzen und im Gegenzug von eigenen Krisen berichten – insbesondere Mütter, von denen Sie glaubten, dass sie alles im Griff hätten.
  • Sollte wider Erwarten niemand in Ihrem Umfeld Verständnis zeigen, tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus (z.B. über unser Patennetzwerk). Hier können Sie sicher sein, dass man Sie versteht. 
  • Fällt es Ihnen schwer, über Ihre Gefühle zu reden, können Sie sie auch in ein Tagebuch schreiben oder malen.
  • Weinen Sie ruhig, wenn Sie traurig oder erschöpft sind. Weinen hat auch eine entspannende Wirkung.
  • Es ist wichtig, dass Sie Ihre Wut ablassen, bevor sie sich gegen Ihr Kind oder gegen Ihren Partner richtet. Spüren Sie Wut, versuchen Sie sich abzureagieren mit
    • Sport
    • auf ein Kissen einschlagen
    • auf den Boden stampfen
    • die Fäuste ballen
    • mehrmals hintereinander tief Luft holen
    • Papier zerreissen
    • Grimassen im Spiegel schneiden
    • laut schreien – draussen, oder wenn Sie nicht gehört werden wollen, unter der Dusche.

Machen Sie einen Tagesplan

Versuchen Sie einen groben Plan für den Tag zu machen und sich kleine erreichbare Ziele zu stecken, z.B. einmal täglich nach draussen gehen. Nehmen Sie sich aber nicht zu viel vor, sonst ist die Enttäuschung vorprogrammiert, wenn Sie es nicht schaffen. Planen Sie aber auf jeden Fall einen Höhepunkt für sich selber ein, z.B. eine Pause mit einem Kaffee.

Es kann auch helfen, den Tagesablauf, soweit es das Baby zulässt, zu ritualisieren. Beispielsweise gehen Sie immer nach dem Mittagessen nach draussen. Wenn Sie unter Antriebslosigkeit oder Konzentrationsproblemen leiden, ist es hilfreich, wenn Sie nicht immer entscheiden müssen, was Sie als nächstes tun sollen.

Massieren Sie Ihr Baby

Besuchen Sie einen Kurs in Babymassage. Gerade wenn sich keine richtigen Muttergefühle bei Ihnen einstellen wollen, kann die Babymassage Ihnen helfen, einen besseren Zugang zu Ihrem Kind zu finden. Der intensive Körperkontakt ist auch ein guter Ersatz bzw. eine Ergänzung zum Stillen und hat einen beruhigenden Effekt auf Ihr Kind, aber auch auf Sie. Kinder, die regelmässig massiert werden, lassen sich ausserdem laut Studien schneller beruhigen und schlafen besser.

Organisieren Sie Entlastung

Anfangs fällt es vielen Frauen schwer, ihr Kind jemand anderem in Obhut zu geben. Es kann gut sein, dass Sie sich beim ersten Mal schrecklich fühlen, wenn Sie sich von Ihrem Kind trennen. Loslassen ist ein schwieriger Prozess für Mutter und Kind und muss in kleinen Schritten geübt werden. Wenn Sie es immer wieder tun, werden Sie es mit der Zeit geniessen können.

Wenn jemand anders Ihr Kind betreut, verschwinden Sie auch wirklich ausser Hör- und Sichtweite und lassen Sie das Handy ausgeschaltet. Widerstehen Sie der Versuchung einer permanenten Kontrolle.

Damit das klappt, suchen Sie sich eine Person, der Sie das Baby mit gutem Gewissen anvertrauen können. Entweder aus Ihrem persönlichen Umfeld:

  • Partner
  • Eltern
  • sonstige Verwandte
  • Freundinnen
  • Nachbarinnen

Oder organisieren Sie eine bezahlte Betreuung wie

  • Krippe
  • Tagesfamilie
  • Babysitter
  • Haushaltshilfe / Spitex